Nähe und Unendlichkeit – eine Reise durchs All


Das ist der Titel unserer Fotoausstellung. Wer sind wir? Wir sind die Astrogilde Gilching, eine Vereinigung aus begeisterten Astrofotografen, Astronomie-Begeisterten und Weltraum-Nerds. Unsere Gemeinschaft verbindet Menschen, die die Faszination des Himmels durch das Teleskop und die Kamera erleben und teilen möchten. Seit vielen Jahren treffen sich Mitglieder aller Altersgruppen zu gemeinsamen Beobachtungsnächten, Bildbearbeitungsworkshops und Vorträgen rund um Astronomie und Astrofotografie. Dabei entstehen nicht nur spektakuläre Bilder, sondern auch ein reger Austausch von Wissen, Erfahrung und Technik. Die Astrogilde bietet Anfängern wie Fortgeschrittenen ein kreatives Zuhause für die Himmelsbeobachtung – sei es visuell oder fotografisch. Weitere Informationen zu unserer Arbeit und unseren Aktivitäten finden Sie unter www.astrogilde.de.

Sind Sie selbst von der Astrofotografie, der Astronomie oder einfach nur vom Weltall fasziniert? Sie möchten Mitglied in unserer Astrogilde werden? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns per E-Mail unter astrogilde@vhs-gilching.de auf. Wir freuen uns auf Sie!

Unser Team – Die Mitwirkenden der Ausstellung

Die folgende Ausstellung wurde mit viel Hingabe, Wissen und fotografischer Leidenschaft von nachfolgenden Mitgliedern unserer Astrogilde gestaltet. Jedes Bild und jede Beschreibung sind das Ergebnis gemeinsamer Beobachtungsnächte, technischer Expertise und dem Wunsch, die Schönheit des Kosmos einem breiteren Publikum zugänglich zu machen:

Thomas Rose: Passionierter Astrofotograf seit 1996 mit dem Schwerpunkt auf Deep-Sky Fotografie, vor allem mit dem Hauptaugenmerk auf die nicht “all”täglichen Objekte. Seit 2005 aktives Mitglied in der Astrogilde und engagiert in der Durchführung von Vorträgen sowie Beobachtungsabenden an der Volkshochschule Gilching.

Daniel Sömen: Weltraum-Nerd seit dem 6. Lebensjahr. Astrofotograf seit 2020 mit dem Schwerpunkt auf Nebeln und Galaxien. Seit 2023 aktives Mitglied in der Astrogilde. Sehr engagiert im Namen der Astrogilde Kindern und Jugendlichen das Thema Astronomie näher zu bringen (Kurse an der VHS Gilching, Unterstützung des Carl-Spitzweg-Gymnasium – Wahlfach Astro-Kids)

Cornelia Ortmaier-Mehls: Passionierte Hobby-Fotografin mit einer langjährigen Begeisterung für die Fotografie. Im Laufe der Zeit habe ich mich von der „Urlaubsknipserei“ hin zur Landschaftsfotografie entwickelt, oft auch mit Astro-Objekten. Die hier gezeigten Aufnahmen sind meist ohne spezielles Equipment und zum Teil sogar ohne Stativ entstanden.

Martin Rietze: Ich bin seit über 30 Jahren begeisterter Amateurastronom. Ich habe 9 totale Sonnenfinsternisse und viele weitere Himmelsobjekte, darunter viele Kometen, abgelichtet. Von meinen unzähligen Auslandsreisen bringe ich immer wieder Fotos des Sternenhimmels vor unglaublicher Kulisse mit. Meine Hauptleidenschaft gilt jedoch der Vulkanfotografie, hauptsächlich hierfür reise ich um die ganze Welt. Meine Bilder findet man auf meiner privaten Webseite www.mrietze.com, eines meiner Vulkanbilder hat es sogar zum NASA APOD geschafft.

Dr. Michael Rappenglück MA: Begeisterter Amateurastronom seit meiner Kindheit, halte ich seit meinem 17. Lebensjahr Astronomiekurse. So freue ich mich seit nun 50 Jahren, mit Menschen aller Altersklassen meine Begeisterung für den Sternenhimmel zu teilen. 1982 gründete ich die Astrogilde. 1992 bzw. 2004 habe ich den Bau der Sternwarten in Fürstenfeldbruck bzw. Gilching initiiert und begleitet. Neben dem Blick in die Tiefen des Kosmos faszinieren mich immer wieder auch unsere Nachbarn: der Erdmond, die Planeten, die Sonne.

Herbert Birzele: Seit über 40 Jahren begeistert von allen Themen der Astronomie. Seit vielen Jahren Mitglied der Astrogilde. Besitzer eines selten genutzten Dobson- Teleskopes (da ich dafür immer erst einen geeigneten Standort aufsuchen muss). Vor allem aktiv bei Ausstellungen innerhalb und außerhalb der Sternwarte.

Harald Waltenberger: Infiziert durch meine Tochter, habe ich erst vor 2 Jahren begonnen mich für die Astronomie und Astrophotographie zu interessieren; und obwohl ich in der Zeit schon viel gelernt habe, stehe ich gefühlt noch immer ganz am Anfang.

Lasse Blana: Webdesign, Inhaltsgestaltung

Hans Gnädig: Bildmontage in der vhs


Unsere Online-Galerie

Tauchen Sie jetzt ein in die Wunderwelt des Kosmos: Unsere Online-Galerie präsentiert atemberaubende Aufnahmen von Deep-Sky-Objekten, eingefangen mit modernster Astrofototechnik. Jede Aufnahme erzählt eine Geschichte – von Sternen, die geboren werden, bis hin zu Galaxien, die Milliarden Jahre alt sind. Ergänzt werden die Bilder durch wissenschaftlich fundierte Kurzbeschreibungen, die Hintergrundwissen zu Entfernung, Struktur und Bedeutung der Objekte liefern. Aber nicht nur klassische Deep-Sky-Motive, wie Nebeln und Galaxien, umfasst die Galerie auch spektakuläre Sternhaufen, faszinierende Objekte des Sonnensystems – darunter Planeten, Monde und Kometen – sowie beeindruckende Aufnahmen von Polarlichtern und der Milchstraße werden Sie faszinieren. Diese Galerie ist nicht nur ein visuelles Erlebnis, sondern auch eine Einladung zum Staunen, Forschen und Verstehen. Lassen Sie sich inspirieren von den Farben, Formen und Kräften des Universums – weit entfernt und doch fotografisch greifbar nah.

Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle auch für die großzügige Unterstützung der Firma CEWE und das engagierte Team dort! Ohne diese Unterstützung wäre unser Projekt nicht umsetzbar gewesen.


Astrofotografie ohne Teleskop

Astronomische Beobachtungen und Astrofotografie setzen nicht unbedingt den Besitz eines Teleskops voraus. Viele faszinierende Momente lassen sich auch mit dem bloßen Auge erleben und mit einer einfachen Kamera festhalten. In einer klaren und dunklen Nacht lassen sich schon mit einem modernen Smartphone tolle Aufnahmen von der Milchstraße und von Sternschnuppen wie z.B. den Perseiden machen. Und selbst Polarlichter waren im vergangenen Jahr immer wieder auch in unseren Breiten zu beobachten und zu fotografieren. Ebenso lassen sich Kometen – so wie z.B. Tsuchinshan-Atlas (C/2023 A3) - mit dem bloßen Auge oder auch unter Zuhilfenahme eines Fernglases am Himmel entdecken. Mit ein wenig Übung lernt man schnell die wichtigsten Sternbilder an unserem Firnament zu erkennen und erfährt wie im Verlauf des Jahres Sternzeichen verschwinden und neue dafür erscheinen. Für viele ist es aber schon ein fantastisches Erlebnis in einer klaren Nacht einfach nur den Mond mit seinen Kratern und Meeren zu beobachten…


Unser Sonnensystem

Unser Sonnensystem ist ein gravitationales System, das aus der Sonne und all ihren Himmelskörpern besteht, die sie umkreisen. Dazu gehören acht Planeten, ihre Monde, Zwergplaneten wie Pluto, Asteroiden, Kometen und Meteoroiden. Die acht Planeten sind in der Reihenfolge ihrer Entfernung von der Sonne: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Die Sonne ist ein Stern und macht den Großteil der Masse (99,86%) unseres Sonnensystems aus, was bedeutet, dass ihre Gravitation die Bewegungen der Planeten und anderer Objekte bestimmt. Die inneren vier Planeten, also Merkur, Venus Erde und Mars, sind Gesteinsplaneten, während die äußeren vier, also Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun Gasplaneten ohne eine feste Oberfläche sind. Außer Merkur und Venus hat jeder Planet mindestens einen Mond – bei Saturn sind es nach aktuellem Stand sogar 274 Monde! Und auch die Bedingungen auf den Planeten sind sehr unterschiedlich - während es auf Merkur tagsüber bis zu 430°C heiß wird, steigen auf Neptun die Temperaturen nicht über -201°C!

Das Sonnensystem erstreckt sich über die riesige Distanz von ungefähr 9 Milliarden Kilometern und ist Teil der Milchstraße, unserer Galaxie.

Venus, Mars, Jupiter und Saturn kann man auch gut mit dem bloßen Auge am Sternenhimmel ausmachen, Details ihrer Oberfläche oder Atmosphäre erschließen sich einem aber nur mit einem guten Teleskop.

Der Mond


Nebel

Kosmische Nebel sind interstellare Wolken aus Gas und Staub. Je nach Art ihres Leuchtens werden sie in drei verschiedene Kategorien unterteilt: Emissionsnebel sind am weitesten verbreitet: Bei ihnen handelt es sich um Wolken, die durch das Licht naheliegender Sterne angeregt werden und dadurch selber Licht aussenden können. Im Gegensatz dazu leuchten Reflexionsnebel nicht selbst, sie reflektieren lediglich das Licht naheliegender Sterne. Die Dunkelnebel schließlich leuchten gar nicht, sie absorbieren das Licht dahinterliegender Objekte und werden erst dadurch sichtbar. Sonderformen der Emissionsnebel sind die Planetarischen Nebel, bei denen die abgestoßenen Hüllen eines heißen Sterns von diesem zum Leuchten angeregt werden sowie die Supernova-Überreste, die mit hoher Geschwindigkeit auf die interstellare Materie treffenden und dadurch zum Leuchten gebrachten Gashüllen, die in der Explosion eines Sterns fortgeschleudert wurden.

Durch die Verdichtung ihrer Materie können Nebel zur Geburtsstätte neuer Sterne werden – sie spielen somit eine wichtige Rolle im Lebenszyklus von Sternen und der Entwicklung von Galaxien.

Die Vielfalt der Entstehungsgeschichten von Nebeln spiegelt sich vor allem auch in ihren fantastischen Farben wider. Da ihre Leuchtkraft aber sehr gering ist, lassen sich ihre Farben mit dem bloßen Auge und selbst mit einem guten Teleskop kaum erkennen – nur fotografische Langzeitbelichtungen können ihre ganze Farbenpracht wiedergeben.


Galaxien

Eine Galaxie ist ein riesiges System, das aus Sternen, Planeten, Gas, Staub und dunkler Materie besteht, die durch Gravitation zusammengehalten werden und durch den Weltraum ziehen. Galaxien können Millionen bis Milliarden von Sternen enthalten und können Durchmesser von mehreren hundert Lichtjahren erreichen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Formen lassen sie sich in drei Gruppen einteilen: Spiralgalaxien, elliptische Galaxien und irreguläre Galaxien. Die Milchstraße, unsere eigene Galaxie, ist eine Spiralgalaxie und beherbergt Milliarden von Sternen – dies sind die Sterne, die man nachts am Himmel sieht. Zwischen den Sternen einer Galaxie finden sich riesige Staub - und Gaswolken – aus ihnen entstehen neue Sterne. Mit heutiger Technik lassen sich von der Erde aus über 50 Milliarden Galaxien beobachten, die Forschung geht aber davon aus, dass es über eine Billion sind. Unsere nächstgelegen Nachbargalaxie, die sich auch mit dem bloßen Auge beobachten lässt, ist die Andromeda-Galaxie. Sie ist „nur“ etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt.

Galaxien sind die grundlegenden Bausteine des Universums und spielen eine zentrale Rolle in der Astronomie und der Erforschung des Kosmos.


Kugelsternhaufen

Kugelsternhaufen sind dichte Ansammlungen von Sternen, die gravitativ aneinander gebunden sind und eine kugelförmige Gestalt haben. Sie enthalten typischerweise bis zu mehreren Millionen alter Sterne, die meist sehr alt sind – oft älter als 10 Milliarden Jahre. Diese Sternhaufen befinden sich meist im Halo einer Galaxie, also in der äußeren Umgebung der Galaxie, wie zum Beispiel bei unserer Milchstraße. Kugelsternhaufen sind wichtige Objekte in der Astronomie, da sie Hinweise auf die frühe Entwicklung von Galaxien und Sternentstehung geben. Einer der bekanntesten Kugelsternhaufen ist Messier 13, auch bekannt als Herkules-Haufen, der mit bloßem Auge in der Sternbildregion Herkules beobachtet werden kann.